Quelle: Deutsche Telekom AG |
Am 24./25.05.2012 fand in Friedrichshafen die Tagung e-motion 2012 statt, die u.a. in der
Übergabe des Evaluationsberichtes zum von der Deutschen Telekom geförderten
Projekt Telekom-City gipfelte.
Über 5 Jahre hinweg hatten die Geografen der Uni Bonn Gelegenheit, aus einer neutralen, unabhängigen Position heraus, die Stadtentwicklung im Kontext des Projekts T-City zu begleiten. Die ca. 60.000 Einwohner von Friedrichshafen kamen frühzeitig in den Genuss schneller Breitbandnetze und durften sich dann zusammen mit der Stadt, den Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen kreativ damit beschäftigen, wie modernste IuK-Technologien zur Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt werden können.
Die Idee: Friedrichshafen sollte zu einer „Smart City“ entwickelt werden. Der kritische Evaluationsbericht zeigt auf, dass nicht alles im Projekt erfolgreich war und es in verschiedenen Dimensionen Hürden zu überwinden galt. Nachzulesen ist dies im gerade erschienen Buch Smart City konkret - Eine Zukunftswerkstatt in Deutschland zwischen Idee und Praxis welches einen schönen Überblick über Ideen und Umsetzung intelligenter Nutzung von vernetzten IuK-Technologien bietet.
Über 5 Jahre hinweg hatten die Geografen der Uni Bonn Gelegenheit, aus einer neutralen, unabhängigen Position heraus, die Stadtentwicklung im Kontext des Projekts T-City zu begleiten. Die ca. 60.000 Einwohner von Friedrichshafen kamen frühzeitig in den Genuss schneller Breitbandnetze und durften sich dann zusammen mit der Stadt, den Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen kreativ damit beschäftigen, wie modernste IuK-Technologien zur Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt werden können.
Die Idee: Friedrichshafen sollte zu einer „Smart City“ entwickelt werden. Der kritische Evaluationsbericht zeigt auf, dass nicht alles im Projekt erfolgreich war und es in verschiedenen Dimensionen Hürden zu überwinden galt. Nachzulesen ist dies im gerade erschienen Buch Smart City konkret - Eine Zukunftswerkstatt in Deutschland zwischen Idee und Praxis welches einen schönen Überblick über Ideen und Umsetzung intelligenter Nutzung von vernetzten IuK-Technologien bietet.
Aber zurück zur Ausgangsfrage: Wer ist eigentlich der Kunde?
Das Resümee des Projekts T-City zeigt deutlich, wie komplex der Weg in eine vernetzte Welt ist. Mit Facebook und Twitter haben wir eine virtuelle Parallelwelt aufgebaut, in der wir ungezwungen kommunizieren. Im Projekt T-City ging es nun aber darum, virtuelle Vernetzung und reale Welt zusammenzuführen mit dem Ziel, für die reale Lebenswelt spürbare und nützliche (sinnvolle) Verbesserungen herbei zu führen. Es trafen sich viele Beteiligte mit unterschiedlicher Zielsetzung und versuchten gemeinsam etwas zu entwickeln. In solch einem Beziehungsknäuel ist eine der großen Herausforderungen, Klarheit darüber zu gewinnen, für wen man eine Entwicklung vorantreibt.
Auf der Tagung fiel des Öfteren das Wort des
„Endkunden“, was bei mir erschreckend eine Assoziation mit dem Begriff
„Endlösung“ auslöste. Erhält der „Endkunde“ eine „Endlösung“ vor die Nase
gesetzt als letztes, schwaches Glied der Kette? Unsere Geschichte zeigt, dass
propagierte „Endlösungen“ unheilvoll, ja grausam sind. Das war sicherlich nicht
im Projekt T-City beabsichtigt und widerspricht auch dem Wertegefüge der
Netzwerk-Community.
Werden Lösungen nicht durch transparente Partizipation
aller Beteiligten gestaltet, sondern von den Mächtigen aufoktroyiert, droht das
Verfehlen des Ziels einer allgemeinen Verbesserung der Lebenssituation. Das Ungleichgewicht der Partner im Projekt T-City (mächtiges Unternehmen, kleine
Stadt, kleine Partner-Unternehmen, „schwache“ Bürger) macht es schwierig,
gemeinsam auf Augenhöhe zu agieren.
Insbesondere die Rolle der Stadt in ihrer
Sandwichposition ist zu hinterfragen.
Ist die Stadt „Kunde“ der Telekom? Ist der Bürger „Kunde“ der Stadt? Ist
gar die Telekom „Kunde“ der Stadt? Sind Bürger, Einrichtungen, Institutionen
und Unternehmen „Kunden“ der Telekom? Sind Unternehmen, die Projektpartner
wurden, „Kunde“ oder „Lieferant“? Und wenn ja, von wem (und wer hat welchen
Nutzen vom Projektergebnis)?
Das Beispiel T-City
zeigt, dass alle Beteiligten ganz unterschiedliche Motivation mitbringen und
damit einhergehend auch sehr unterschiedliche Ziele verfolgen. Der mächtigste
Partner in diesem Projekt hatte ehrgeizige Ziele. Antrieb war der Gewinn von
Erkenntnissen aus dem „Labor des Lebens“, um daraus gewinnbringend verkaufbare
Produkte zu gestalten. Trotz umfangreicher Marketing- und
Kommunikationsaktionen ist es augenscheinlich nicht gelungen, die Bürger in der
Masse für das Projekt und vor allem für die eigendynamische Mitwirkung zu
gewinnen. Die Welt der Bürger (=Kunden) mit ihren vielen Ansatzpunkten für
Verbesserungsbedarf stand bei dem mächtigen Interesse an Weiterentwicklung
technisch getriebener Innovationen hinten an. Was hilft? Der Ausgangspunkt der
Projektidee (für ein neues Produkt / eine neue Dienstleistung) ist beim Kunden
zu verankern. Es ist vom Kunden aus zu denken. Das ist ein gutes Fundament für
ein erfolgreiches Kundenmanagement.
Ergänzende Gedanken zu
Lösungsansätzen zur Einbindung der Bürger (= Kunden) von Uwe Fischer als
Audio-Datei (wav-Format).
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