Dienstag, 15. Dezember 2015

Wann haben Sie es das letzte Mal getan, und zwar ganz bewusst? Was? Auf Ihr Smartphone geschaut.



Laut einer aktuellenStudie nutzen wir mobilen Alleskönner mittlerweile täglich im Durchschnitt fünf Stunden das Smartphone. Das ist deutlich länger als viele von uns vermuten. Gehören Sie auch zu denjenigen, die gerade denken, „nein, solange bin ich täglich mit dem Smartphone unterwegs“. Wirklich nicht? Wie oft greifen Sie täglich zu Ihrem Smartphone? Was meinen Sie?

Bis zu 85 Mal am Tag checken wir mal eben, ob es eine neue Nachricht auf WhatsApp, Facebook gibt, schauen nach den neuesten Wetterprognosen oder was uns sonst gerade noch interessiert. Mittels einer App, die die Gewohnheiten von Smartphone-Nutzern im Alter von 18 bis 33 Jahren analysierte, wurde in der eingangs erwähnten Studie herausgefunden, dass ca. alle 10 Minuten kurz einmal gecheckt wird, was gerade so abgeht. In der Hälfte der Fälle dauert der Zugriff nicht länger als 30 Sekunden. Hätten Sie es gedacht? Vermutlich nicht.

Versuchen Sie doch einfach mal, sich in den nächsten Tagen einem Selbsttest zu unterziehen, bewusst darauf zu achten, wann, wozu und wie oft Sie zu Ihrem Smartphone greifen. 


Smartphone kostet wertvolle Zeit

Eine andere Studie vom Institut für Molekulare Psychologie der Universität Ulm zeigt, .dass der schöne Schein der Smartphones – unser Garant für Lebensqualität und Unterhaltung - trügt und laut Studie täglich drei Stunden Lebens- und Arbeitszeit kostet.


Laut Studienleiter Psychologie-Professor Christian Montag klaut uns das Smartphone Lebenszeit und hemmt die Produktivität. Der Studie zufolge greifen Smartphone-Besitzer alle 18 Minuten zum Gerät, sei es in der Arbeit oder in der Freizeit. Diese ständigen Unterbrechungen führen dazu, dass wir nicht mehr in einen Flow, d.h. einem Zustand in welchem wir voll und ganz in einer Tätigkeit aufgehen, Zeit und Raum vergessen und produktiv sind, kommen. Laut Montag sei es ein Irrglaube, dass das Smartphone für mehr Produktivität sorgt.


Stressfaktor Smartphone

Wer kennt es nicht das Gefühl, ist das Smartphone zu Hause liegen geblieben, werden wir nervös - wir könnten ja etwas Wichtiges verpassen. Ständige Erreichbarkeit - und auch die eigene Erwartung, dass der Freund, Arbeitskollege, Mitarbeiter sein Handy stets griffbereit hat – erzeugen puren Stress. Die Technik macht es möglich rund um die Uhr selbst berufliche Emails zu versenden. Selten sind die Dinge jedoch so wichtig, als das die Nachricht nicht noch ein paar Stunden warten könnte. Aus diesem Grund appelliert der Professor Montag an alle Nutzer, den Umgang mit den Smartphones zu überdenken, da vieles von dem, was wir machen, unnötig ist. 

 Und hier noch ein Video zum Thema: „I forgot my phone“






Wie sehen Sie das Thema? Was geht Ihnen gerade durch den Kopf?

Smartphones sind Teil unseres Lebens und sind nicht mehr wegzudenken. Warum auch. Worüber wir aber von Zeit zu Zeit immer mal wieder nachdenken sollten ist, ob der Gebrauch der uns zur Verfügung stehenden technischen Mittel, uns hilft oder uns - ohne, dass wir es merken, zu modernen Sklaven macht.

Wie wär’s, die bevorstehenden Festtage einfach mal dazu zu nutzen, etwas mehr Abstand von der Technik, dafür aber mehr Zeit für persönliche Gespräche und Beisammensein zu nutzen. In diesem Sinne wünsche ich entspannte und fröhliche Weihnachtstage.



Quellen:
Südwest Presse/Lokales: Wann beginnt die Handy-Sucht? 



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