Bei Lebensmitteln
kommen Kunden erst langsam auf den Geschmack
Wenn es um Lebensmittel und den sonstigen häuslichen Bedarf
geht, quälen wir uns bisher immer noch durch die Super-/Fachmärkte. Meist ohne
große Lust, doch einfach der Pflicht folgend, für Nachschub zu sorgen. Lange
Warteschlange, das Schleppen der Ware und das alles in der gefühlt so knapp
bemessenen, kostbaren Freizeit würden viele gerne abschaffen.
So überrascht es
nicht, dass es seit letztem Jahr immer mehr Online Shopping-Angebote für
Lebensmittel gibt. Von Januar bis Juni 2016 ist der Umsatz um 27 Prozent
gestiegen. Laut Branchenverband
wird erwartet, dass diese Sparte noch in diesem Jahr die Grenze von einer
Milliarde Euro Umsatz übersteigen wird. Während in anderen Ländern der Umsatz
mit Lebensmittel schon bei 6% und mehr liegt, sind es in Deutschland gerade
erst 0,5 %. Die bisherigen Angebote werden von Kunden schon als Erleichterung
im Alltag angesehen, doch die Wünsche gehen noch weiter.
Smalltalk der
Haushaltsgeräte
Auf der IFA in Berlin gab es immer
mehr Haushaltsgeräte zu sehen, die mit einem Sensor ausgestattet, über eine
App mit dem Smartphone des Besitzers kommunizieren können. Das seit einigen
Jahren bereits aus Asien bekannte Beispiel des Kühlschranks, der selbst
bestellen kann, war auch wieder zu sehen. Doch damit nicht genug.
Denn wenn erst die Smartwatch mit dem Kühlschrank ihre Informationen austauscht und ihm mitteilt, dass z.B. für die Erreichung des Traumgewichts oder zum Aufbau der Kondition für den anstehenden Halbmarathon bestimmte Produkte von der Liste zu streichen bzw. noch auf den Einkaufszettel zu setzen sind, braucht sich der Besitzer um nichts anderes mehr als sein OK für die Bestellung zu kümmern. Für die einen der Traum, für andere ein Horrorszenario. So vielfältig die Wünsche im Hinblick auf Bequemlichkeit so bunt das Angebot. Hauptsache einfach.
Denn wenn erst die Smartwatch mit dem Kühlschrank ihre Informationen austauscht und ihm mitteilt, dass z.B. für die Erreichung des Traumgewichts oder zum Aufbau der Kondition für den anstehenden Halbmarathon bestimmte Produkte von der Liste zu streichen bzw. noch auf den Einkaufszettel zu setzen sind, braucht sich der Besitzer um nichts anderes mehr als sein OK für die Bestellung zu kümmern. Für die einen der Traum, für andere ein Horrorszenario. So vielfältig die Wünsche im Hinblick auf Bequemlichkeit so bunt das Angebot. Hauptsache einfach.
Bestellung per
Knopfdruck: Der neue Amazon Dash Button
So überrascht auch ein anderes, neues Angebot, welches auf
der IFA vorgestellt wurde, nicht. Der Amazon Dash Button.
Hierbei handelt es ein mit WLAN verbundenes Gerät, mit dem Kunden ihre
Lieblingsprodukte per Knopfdruck nachbestellen können. Jeder Dash Button ist an
ein Produkt der Wahl gebunden, z.B. Ihr präferiertes Waschpulver(Persil oder
Ariel). Geht das Produkt zur Neige, drücken Sie einfach den Dash Button und
schonwird die Bestellung ausgelöst. Sie brauchen keinen Einkaufszettel mehr,
müssen keinen Rechner hochfahren, kein Tablet suchen oder gar in ein Geschäft gehen.
Kein Schleppen der Ware. Zu den Amazon.de-Preisen trifft das Produkt bei Ihnen
ein. Der Dash Button ist für duzende Marken erhältlich. Prime Kunden erwerben
ihn zum Preis von 4,99€. Bei der ersten Bestellung wird dieser Betrag wieder
gutgeschrieben, d.h. somit kostenfrei für Kunden. Laut Amazon boomt in den USA
der Umsatz gewaltig: Mehr als zweimal pro Minute würden Produkte über den Dash
Button bestellt.
Foto @Amazon |
Super Idee finden die einen. Steinzeit mögen andere sagen.
Soll ich mir jetzt für jedes Produkt einen Dash Button besorgen? Die Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen hat noch andere Kritikpunkte. Ihr fehlt es an der nötigen
Preis- und Bestelltransparenz. Keine Wahlfreiheit bei den Produkten und darüber
hinaus sei es erforderlich, dass die Bestellung von Produkten über einen Knopf
erfolgen muss, der mit der Beschriftung "zahlungspflichtig bestellen"
versehen ist. So berechtigt die Bedenken sein mögen, vielleicht ist alles auch wieder
zu kurz gedacht. Allzu oft sind wir versucht, eine Lösung, die alle glücklich
macht, bereit zu stellen, also die eierlegende Wollmichsau. Eine solche Lösung
wird es nicht geben. Und die braucht der Markt auch nicht. Kunden erwarten
zunehmend individuelle Lösungen. Aus der Fülle des Angebots können Sie die für
sie relevanten Angebote heraussuchen, ausprobieren und sich entscheiden, welche
Angebote längerfristig von ihnen genutzt wird. So lange bis sich ihre Anforderungen
wieder geändert haben oder es neue Angebote gibt, die ihre Anforderungen noch
besser erfüllen.
Am liebsten
automatisch
Vielleicht sind die bisherigen Angebote auch erst der Anfang
zu ganz anderen Lösungen. Nehmen wir doch mal das Beispiel Getränke. Wie viel
Spaß macht es durch den Getränkemarkt zu marschieren, Wasser-/Bier-Kästen im
Einkaufswagen zu stapeln, ins Auto zu hieven, um sie dann in den Keller und in
die Wohnung zu schleppen. Den wenigsten von uns, oder? Wenn Sie gerade denken,
das muss doch nicht sein, es gibt doch den Getränke-Lieferservice. Ja, stimmt.
Doch nutzen Sie den schon? Nein! Warum nicht? Zu teuer, zu unflexibel…
Wäre es nicht toll, wenn Sie sich gar nicht mehr um die Bevorratung der Getränke, zumindest der Standard Getränke, kümmern müssten, wenn der Nachschub quasi automatisch geliefert würde. Wie soll das gehen? Im Zeitalter von IoT (Internet of things) ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit bis Getränkekästen mit Sensoren ausgestattet sind. Ist der Kasten leer erhalten Sie über Ihre Getränke App eine Nachricht auf Ihrem Smartphone. Sie entscheiden dann ganz einfach: ok wie immer oder Sie nehmen eine Änderung an der Bestellung vor. Sollten Sie gerade denken, ich habe doch mehr als einen Kasten und… wie funktioniert es dann? Machen Sie sich keine Gedanken - es sei denn Sie möchten gerade in dieses Business einsteigen. Es wird gehen, vermutlich schneller als Sie es sich im Moment verstellen können. Zukünftig wird Ihre Getränke App in der Lage sein, die Infos Ihrer Getränkekästen aufzunehmen, Bestand und Verbrauch abzugleichen und mit Ihrem OK versehen, eine Bestellung auszulösen. Vorher geben Sie noch kurz Ihren Wunschtermin ein und schon macht sich die Ware auf den Weg.
Wäre es nicht toll, wenn Sie sich gar nicht mehr um die Bevorratung der Getränke, zumindest der Standard Getränke, kümmern müssten, wenn der Nachschub quasi automatisch geliefert würde. Wie soll das gehen? Im Zeitalter von IoT (Internet of things) ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit bis Getränkekästen mit Sensoren ausgestattet sind. Ist der Kasten leer erhalten Sie über Ihre Getränke App eine Nachricht auf Ihrem Smartphone. Sie entscheiden dann ganz einfach: ok wie immer oder Sie nehmen eine Änderung an der Bestellung vor. Sollten Sie gerade denken, ich habe doch mehr als einen Kasten und… wie funktioniert es dann? Machen Sie sich keine Gedanken - es sei denn Sie möchten gerade in dieses Business einsteigen. Es wird gehen, vermutlich schneller als Sie es sich im Moment verstellen können. Zukünftig wird Ihre Getränke App in der Lage sein, die Infos Ihrer Getränkekästen aufzunehmen, Bestand und Verbrauch abzugleichen und mit Ihrem OK versehen, eine Bestellung auszulösen. Vorher geben Sie noch kurz Ihren Wunschtermin ein und schon macht sich die Ware auf den Weg.
Kurze Wege - auf Regionalität
setzen
Wer weiß wie sich die Märkte, Services weiterentwickeln, vielleicht
werden Sie sogar die Möglichkeit bekommen, den Lieferanten (Supermarkt oder
Getränkemarkt) Ihrer Wahl jeweils auszusuchen. Regionalität gewinnt für
Verbraucher zunehmend an Bedeutung. Das Prinzip der kurzen Wege hat positive
Auswirkungen auf die Umwelt, die Transportkosten und Produkt-/Lieferpreise. Wie
gesagt, technisch ist eine solche Lösung, relativ einfach zu gestalten.
Aufwendiger und komplizierter wird es wenn alle Anbieter ein System nutzen,
quasi eine Plattform vergleichbar mit AirBnB, Ebay oder Uber entstehen würde.
Wer weiß wohin die Entwicklungen in den nächsten Jahren und welche neuen Märkte
entstehen.
Und wie einfach
machen Sie es Ihren Kunden?
Denken Sie dabei nicht nur an die Neukunden. An die erste
Bestellung, an den ersten Auftrag. Wie sehen Ihre Angebote für Ihre
Bestandskunden aus? Wie einfach können Ihre Kunden - wenn sich ihre
Anforderungen ändern - ihre Bestellungen auf den neuen Bedarf anpassen? Oder gar
langlaufende Verträge einfach anpassen? Wie gehen Sie mit diesem Thema um? Wie
flexibel sind Sie?
Sollten
Ihnen gerade durch den Kopf gehen, dass dies alles nur für Produktlieferanten gilt,
so täuschen Sie sich. Gerade im
Dienstleistungsbereich erwarten Ihre Kunden Individualität, Erreichbarkeit und Flexibilität. Transparenz und nicht zu vergessen Einfachheit. Vergessen sie dabei nicht: was einfach
ist, entscheiden die Kunden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen