Montag, 6. August 2012

Kundenmanagement, Demografie und das Prinzip Wachstum

Was tun, wenn  alles schrumpft? Im Spielfilm "Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft"  führt das Schrumpfen  zu amüsanten Handlungen. Wird das Schrumpfen der deutschen Bevölkerung auch so amüsant für uns? Das Wirtschaftsleben definiert sich nach dem Prinzip Wachstum. Wir brauchen Wirtschaftswachstum. Wenn die Wirtschaft mal nur um 0,1% wächst, sprechen wir von schon von Krise. Diese Art von Nachrichten sind oft weit entfernt vom einzelnen Unternehmen, von der Realität.

Das Phänomen demografischer Wandel wird in der Regel verkürzt als Alterung der Gesellschaft und  Fachkräftemangel wahrgenommen. Alle sind davon betroffen, aber viele merken es noch nicht so richtig. Es ist ein schleichender Prozess. Nun gut, die Bewerbungen auf offene Stellen sind nicht mehr so zahlreich wie früher. Im Einzelfall sieht es schon ganz anders aus. Junge, konsumfreudige Menschen flüchten in die Ballungsgebiete. Ältere Menschen haben immer mehr andere Bedürfnisse - die vom traditionellen Angebot in den langjährig etablierten Geschäften nicht mehr gedeckt werden. Ältere Menschen entdecken das Internet für sich. Und weil man nicht mehr so gut zu Fuß ist, erfolgt die Bestellung immer öfter mit dem Computer. Der Postbote bringt es ja schon morgen an die Haustüre.

Und der Einzelhandel (im ländlichen Raum)? Er erstarrt häufig wie das Kaninchen vor der Schlange. Man sieht dem vermeintlich unausweichbaren Ende des seit Generationen etablierten Ladens regungslos zu. Den meisten fehlen die Kompetenzen sich weiter zu entwickeln. Die Fähigkeit zur Veränderung war bislang auch nicht zwingend notwendig, wenn man ein lokal tätiges Einzelhandelsunternehmen führt. Es erwischt nicht nur die Kleinen. Aber die Auswirkungen kommen bei den Großen deutlicher zum Vorschein, weil alles irgendwie miteinander zusammenhängt (http://bit.ly/MrI8uy).

Wo sind Lösungen zur Zukunftssicherung zu suchen?  Zuallererst ist Achtsamkeit geboten. Die Veränderungen der Umwelt sind aufmerksam wahrzunehmen. Neuem gegenüber ist mit Offenheit zu begegnen. Man muss sich damit auseinander setzen, etwas ausprobieren und auch mal einen Fehler machen. Es ist ratsam, sich Mitstreiter ins Boot zu holen - andere sind genauso betroffen: Das Schreibwarengeschäft, der Bäcker, der Metzger, der Sanitärfachhandel, das Schuhgeschäft, die Dorfkneipe, der Imbiss, die Postagentur, der Lebensmittelhändler. Alle schwimmen im gleichen See. Und alle können die neuen Informations- und Kommunikationsechnologien zu ihren Gunsten nutzen. Wer die Möglichkeiten der Technologien versteht, der hat den ersten Schritt getan, um zum Beispiel neue Dienstleistungen zu entwickeln, ausgerichtet auf den Bedarf der Kunden von morgen. Dabei können die Unternehmer ihre langjährigen Kundenbeziehungen gewinnbringend für den Start neuer Dienstleistungen einsetzen. Man muss nur aktiv werden...

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