In Köln, wie in den vielen anderen Karnevalshochburgen, ist
heute ein Festtag. Mit der Weiberfastnacht geht der
Karneval in seine heiße Phase. Um 11.11 Uhr startet der Straßenkarneval. Das Motto in diesem Jahr "Mer Kölsche danze us der Reih.“ Je öfter ich in den letzten Tagen das Motto gelesen
oder gehört habe, desto mehr habe ich mich gefragt, wie das eigentlich mit dem „aus
der Reihe tanzen“ im Leben, in Unternehmen ist.
Mit Sicherheit erinnert sich jeder von uns sofort
an Situationen in seiner Kindheit, wo es vorwurfsvoll aus dem Umfeld hieß „Musst
Du denn schon wieder aus der Reihe tanzen?“ In der Regel hat das dazu geführt, dass wir wir uns nicht gut gefühlt, unsicher waren und uns geschämt haben. Oder aber erfolgreich unseren Kopf durchgesetzt haben. Diese Erfahrungen haben uns geprägt, mehr als uns lieb ist, vielleicht sogar bewusst ist.
Wo kommt eigentlich
der Spruch „aus der Reihe tanzen“ her?
Im Redensarten-Index
heißt es „Der höfische Reigen (Reihentanz) wurde gemessenen Schrittes getreten,
der Volksreigen dagegen gesprungen. Als Form hat er sich in ländlichen
Tanzarten und im Ringelreihen der Kinder erhalten, während er sonst gegenüber
neueren ausländischen Tanzarten seit dem 17. Jahrhundert weitgehend an Boden
verloren hat. Wer "aus der Reihe tanzt", ordnet sich
nicht der Tanzordnung unter und
fällt damit unliebsam auf.“
Im Allgemeinen verstehen wir also unter dieser Redensart etwas
Ungewöhnliches tun, sich anders zu verhalten als die Mehrheit, sich nicht an die
Absprachen zu halten. Die Bedeutung schwankt heute „zwischen einer eher negativ
verstandenen mangelnden Anpassungsbereitschaft und einem positiv verstandenen
Nonkonformismus“.
Wie halten Sie es mit
dem „aus der Reihe tanzen?
Erinnern Sie sich wann Sie das letzte Mal nicht im „Mainstream“
unterwegs waren? Wie es Ihnen dabei ergangen ist? Wie hat Ihr Umfeld reagiert?
Gab es Applaus oder eher Abwehr?
Anders sein. Ja, klar warum nicht. Viel zu selten
machen wir uns bewusst, dass jeder von uns einzig ist. Wir sind alle anders! Als soziale Wesen wollen wir dazugehören: aus unterschiedlichen Gründen ordnen wir uns bestimmten Gruppen (Freunden,
Unternehmen, Kollegen, Vereine, etc) zu. Solange uns diese Zugehörigkeit in unserem Denken und Handeln
nicht eingeschränkt, fühlen wir uns auch wohl. Von Zeit zu Zeit merken wir,
dass sich etwas in uns regt. Wir „stoßen an": Mit unserem Denken, unseren
Worten, Verhalten, Handeln.
Es geht nicht nur ums
Auffallen, es geht um mehr!
Und genau in diesen Momenten entscheidet sich dann sehr
schnell, wie wichtig, wie bedeutend dieses „Anstoßen“ für uns selbst ist. Geschieht es
aus einer momentanen Laune heraus, in der wir einfach mal ausscheren. Wo wir unserem Gegenüber, unserem Chef Paroli bieten wollen. Oder ist da noch mehr in uns, dass sich immer
stärker regt. Haben wir unsere Meinung zu einem Thema geändert, beziehen wir
auf einmal eine andere Position und verteidigen wir diese vehement. Nicht nur beim
ersten „Anstoßen“, sondern auch in der Folge, weil das Thema auf einmal wichtig
und bedeutend ist. Ein Moment, in dem wir bewusst "aus der Reihe tanzen". Weil wir nicht mehr akzeptieren können, wie z.B. Kollegen und oder Mitarbeiter behandelt werden. Weil uns der wertschätzende Umgang fehlt.
Wir kennen alle diese Phasen, in denen Dinge, die uns mal wichtig waren, ihre Bedeutung verlieren, wir andere Prioritäten setzen, andere Werte nach vorne rücken. Die Frage ist wie gehen Sie mit solchen Phasen um? Wie bedeutend sind die Veränderungen? Welche Entwicklungsstufen durchlaufen Sie in einem solchen Moment? Wie deutlich machen Sie das nach außen? Treten Sie klar und offensiv dafür ein? Beziehen Sie Position? Vielleicht sogar zur großen Überraschung für Ihr Umfeld.
Eins ist sicher, in solchen Momenten haben Sie die volle Aufmerksamkeit der anderen. Ihre einmalige Chance, sie für das Thema zu begeistern, ja vielleicht sogar gleich als Mitstreiter zu gewinnen. Gerade für große, bedeutende Veränderungen ist es gut, Menschen an Ihrer Seite zu haben, die von den gleichen Dingen überzeugt sind wie Sie, sei es bei einem privaten oder beruflichen Projekt. Wer aus der Reihe tanzt, der hat die Chance, dass die anderen ihm folgen.
Ohne Frage, so aus der Reihe zu tanzen, ist anstrengend. Nicht nur für denjenigen, der sich bewegt, sondern auch für die anderen. Im Grunde sind sie mit dem Status quo zufrieden und wollen nichts änderen. Zeichnet sich für sie jedoch ein Mehrweit ab, spüren sie den Sinn der Sache, desto größer ist ihr Antrieb zu folgen.
Mehr Wertschätzung
Wir erleben gerade gewaltige Veränderungen in Unternehmen: die Auswirkungen des technologischen und demografischen Wandels werden zunehmend spürbar. Das Miteinander in Unternehmen ändert sich. Der Ton wird rauer, gegenseitige Schuldzuweisungen über die Fehleinschätzung der Themen gehören zur Tagesordnung. Die Frustration und Resignation derer, die gerne etwas bewegen wollen, wächst.
Was Unternehmen jetzt brauchen sind Führungskräfte, die mutig Position beziehen. Die aufhören, stereotyp neue Vorschläge einzufordern, um sie mit den immer gleichen Argumenten wieder abzuschmettern. Sondern die offen dazu stehen, dass selbst sie keine Patentlösung fürs Unternehmen haben. Weil es keine Patentlösungen in diesen 'wilden' Zeiten gibt. Die aber erkennen, dass für die Zukunft des Unternehmens die Menschen, der zentrale Erfolgsfaktor sind. Geschäfte werden zwischen Menschen, Kunden und Mitarbeiter, gemacht.
Es braucht daher Führungskräfte, die ein ehrliches Interesse an der Mit- und Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter haben und diese dazu ermutigen, einen gemeinsamen Veränderungsprozess ins Leben zu rufen, der darauf abzielt, Kunden stärker als bisher zu beigeistern und sie als loyale Kunden langfristig fürs Unternehmen zu gewinnen.
Und genau in dieser Situation brauchen Unternehmen dann Mitarbeiter, die mutig Position beziehen, die aufzeigen, was sich wie ändern muss, wo für sie die Grenzen sind und warum sie nicht einfach zusehen können. Wir brauchen Führungskräfte, die die Vielfalt im Unternehmen wertschätzen und die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter so gestalten, dass alle Mitarbeiter sich einbringen können.
Was Unternehmen jetzt brauchen sind Führungskräfte, die mutig Position beziehen. Die aufhören, stereotyp neue Vorschläge einzufordern, um sie mit den immer gleichen Argumenten wieder abzuschmettern. Sondern die offen dazu stehen, dass selbst sie keine Patentlösung fürs Unternehmen haben. Weil es keine Patentlösungen in diesen 'wilden' Zeiten gibt. Die aber erkennen, dass für die Zukunft des Unternehmens die Menschen, der zentrale Erfolgsfaktor sind. Geschäfte werden zwischen Menschen, Kunden und Mitarbeiter, gemacht.
Es braucht daher Führungskräfte, die ein ehrliches Interesse an der Mit- und Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter haben und diese dazu ermutigen, einen gemeinsamen Veränderungsprozess ins Leben zu rufen, der darauf abzielt, Kunden stärker als bisher zu beigeistern und sie als loyale Kunden langfristig fürs Unternehmen zu gewinnen.
Und genau in dieser Situation brauchen Unternehmen dann Mitarbeiter, die mutig Position beziehen, die aufzeigen, was sich wie ändern muss, wo für sie die Grenzen sind und warum sie nicht einfach zusehen können. Wir brauchen Führungskräfte, die die Vielfalt im Unternehmen wertschätzen und die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter so gestalten, dass alle Mitarbeiter sich einbringen können.
Wann tanzen Sie das erste Mal aus der Reihe?
Hören Sie auf, Dinge als gegeben hinzunehmen. Wie sagte schon Francis Picabia so schön: "Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann."
Hören Sie auf, Dinge als gegeben hinzunehmen. Wie sagte schon Francis Picabia so schön: "Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann."
Noch ein paar Denkanstöße fürs "aus der Reihe tanzen" gefällig?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen